Weit aus der Ferne sichtbar war östlich von Friedeburg der riesige Kran der Firma Hüffermann. Darunter, im Umfeld der Info Box der Storag Etzel, eine kleine Stadt aus weißen Pagoden, in der Mitte ein großes Versammlungszelt. Viele Besucher waren allein dadurch neugierig geworden. Oder sie wussten aus der Zeitungsbeilage und von Plakaten, dass die Storag Energiespeicherung seit 1971 am Standort Etzel am Samstag mit der Öffentlichkeit feierte. Im vergangenen Jahr wäre das durch Corona-Beschränkungen kaum möglich gewesen.
Von der Feuerwehr bis zu den Schützenvereinen
So wurden die Menschen eben zu „50+1“ eingeladen. Und da war ein vielfältiges Programm geboten, das ein Besucher knapp und treffend mit „hier gibt es alles, vom Fachvortrag bis Erdbeereis“, skizzierte. Einen größeren Teil des Angebotes nahm das Thema Gasspeicherung und Energiewende mit seinen geologischen, technischen und wirtschaftlichen Aspekten ein. Ergänzend nutzten örtliche Vereine, wie Dorfgemeinschaften, Schützen, Landjugend, Polizei, Feuerwehr, THW, Schulen, Kindergärten, die Friedeburger Tafel und einige Firmen die Gelegenheit, auf dem Gelände auszustellen und sich zu präsentieren. „Wir sind mit unserer Dorfgemeinschaft nicht zuletzt hier, weil uns die Storag bei örtlichen Projekten finanziell unterstützt hat. Anderen geht es sicher ähnlich“, so Elke Hildebrandt, Ortsvorsteherin von Wiesede-Upschört.
Naturwissenschaftlich wurde auch informiert und experimentiert. Zum Beispiel am Stand des Wattenmeer-Besucherzentrums mit einem Versuch, den Bohrkern aus einem Salzstock in Wasser aufzulösen.
Durch die Vielfalt an Themen und Ausstellern konnten sich Einzelbesucher, Paare, Gruppen und meist junge Familien einen bunten und interessanten Nachmittag bei bestem Wetter machen. Wer hoch hinaus wollte, bemühte sich um einen Platz in der Gondel, die oben am Kran baumelte. Von dort aus konnten Besucher das ganze Kavernengelände überblicken. Am Boden, und mit Begleitinformation, gab es Einblicke in die Energiespeichertechnik bei der Rundfahrt mit einem Oldtimer-Bus. Im Versammlungszelt äußerte sich die Storag-Geschäftsführung vor interessiertem Publikum zu den Aufgaben und Arbeitsfeldern der Firma. Zur Speicherung von Energieträgern aus umwelt- und wirtschaftspolitischer Sicht nahm Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies kurz Stellung.
Zur Energiewende beitragen
In wissenschaftlich-technischen Referaten bekam das Publikum Einblicke in die geplante Weiterentwicklung der bisherigen Öl- und Erdgaskavernen zu Speichermedien für Wasserstoff. Vor allem für den „Grünen Wasserstoff“, der im Rahmen der Energiewende mittels überschüssigem Windstrom produziert werden soll. Dass die Anlage in Etzel beim Klimaschutz und der nachhaltigen Energieversorgung eine wichtige Aufgabe bekommen könnte, wurde sehr deutlich. Es wurde erklärt, dass Untertagespeicher für die Energiewende von essenzieller Bedeutung sind. Eingebunden in den neuen Wirtschaftsverbund „Energy-Hub“ will die Storag, mit anderen Industrien und dem Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven, einen Beitrag zu Energiewende und künftigen Versorgungssicherheit leisten.
Von Rainer Köpsell / Anzeiger für Harlingerland
Hier geht es zur Bildergalerie des "Info- und Familientages" der STORAG ETZEL am 02. Juli 2022.